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Neuere Trends in Sachen Strategie

In letzter Zeit hat sich in Sachen Strategie bei NL Turnieren so einiges getan. Kurz gesagt, das alte Dogma "Tight is right" und der Stil des tight-aggressiven Spiels scheint nicht mehr zu gelten. Man sieht immer mehr loose-aggresive Spieler, die großen Erfolg bei den Turnieren haben.

Eine Erscheinungsform dieses Stils ist das sogenannte "light 3-betting". Das bedeutet, dass der aggressive Spieler mit einer weiteren Bandbreite gegen einen bereits erfolgten Raise einen Re-Raise setzt. Diese Spieler tun das, um kleine Pots möglichst ohne Showdown zu gewinnen - entweder dadurch, dass der ursprüngliche Raiser pre-flop foldet, oder durch eine Continuation Bet nach dem Flop.

Ich selbst als Vertreter der TAG-Fraktion hatte so meine Probleme, mich an diese Entwicklung anzupassen. Zum Beispiel machte ich eine interessante Erfahrung bei einem Turnier in Südamerika, als ich an einem Tisch mit 3 Spielern saß, die dieses "Light-3-Betting" betrieben. Es handelte sich um Nacho Barbero, Amos Ben und Christian de Leon - drei der besten Spieler in Südamerika überhaupt. Es war nicht so, das ein einzelner dieser drei ständig meine Raises re-raiste, aber wenn es nicht der eine war, dann war es ein anderer! Das Ergebnis war, dass ich mehrere Male vor dem Flop geraiste Hands aufgeben mußte und so letzendlich wertvolle Chips verlor und schließlich ausschied.

Wie wehrt man sich gegen diese Strategie?

Nun, es gibt grundsätzlich zwei Methoden, die grundsätzlich beide funktionieren. Die eine ist: man wehrt sich frühzeitig durch eine kräftige 4-Bet, um den anderen Spielern zu zeigen, dass man sich nicht leicht aus der Hand drängen läßt. Denn oft ist es so, dass ein Spieler mich aufgrund meiner grundsätzlich vorsichtigen Spielweise als ideales "Opfer" für 3-Bets identifiziert hat und so zum Ergebnis kommt, dass eine 3-Bet gegen mich grundsätzlich profitabel ist, weil ich zu oft folde.

Der Hintergrund ist der, dass der 3-Better nur zu einem gewissen Prozentsatz Erfolg haben muß, damit dieser Move langfristig Erfolg hat. Die Hand des 3-Betters spielt dabei eigentlich nicht wirklich eine Rolle - es kommt ja idealerweise zu keinem Showdown. Der Aggressor versucht, den Gegner aus dessen "Komfortzone" zu bringen, was oft den erwünschten Erfolg hat.

Die zweite Gegenmaßnahme ist die, dass man selbst sogar noch tighter spielt und noch stärker die Potgröße kontrolliert. Im Prinzip muß man sich vor jedem Raise fragen, ob man mit dieser Hand bereit ist, notfalls auf eine 3-Bet mit einer 4-Bet oder sogar mit einem All-in zu reagieren. Dementsprechend sollte man die Hand dann auch spielen, was bedeuten kann, dass man durchaus auch öfter mal limpt oder nur min-Raises macht.

Alternativ kann man natürlich auch selbst sich diese Spielweise zu Eigen machen. Man muss sich aber darüber klar sein, dass diese Strategie in ihrer Anwendung weit anspruchsvoller ist als einfach nur tight zu spielen. Sie führt auch unweigerlich zu mehr Varianz in den Ergebnissen. Ich würde empfehlen, dies zunächst in Cashgames auf den unteren Leveln auszuprobieren. Wichtig dabei ist, dass man diese Moves nur sporadisch und in gegeigneten Situationen einsetzt, und sich das Ziel der 3-Bet genau aussucht. Calling stations und extrem schlechte Spieler sind die falschen Adressaten für light 3-betting!

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass diese neuere Strömung langfristig eine Gegenströmung auslösen wird - in der Zukunft werden dadurch möglicherweise doch wieder mehr Spieler sehr tight spielen und "small ball" praktizieren. Ein gutes Beispiel war jüngst der Final Table des WSOP Europe 2017 in Rozvadov. Selten habe ich einen derart langweiligen und zähen Final Table gesehen, aber strategisch war es doch sehr lehrreich. Vor allem im Heads-Up belauerten sich Speranza und Roca derart lange und vermieden große Pots, indem sie preflop selten raisten, wenige C-Bets setzten und kaum blufften. Eine 3-Bet habe ich hier so gut wie gar nicht in Erinnerung. Könnte es sein, dass sich hier bereits ein Gegentrend abzeichnete?

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