Spiel nach dem Flop

Auf dem Flop werden mit einem Schlag 3 Karten aufgedeckt, daher ist die Phase nach dem Flop eine der wichtigsten im Spiel. Das entscheidende ist hier: nüchterne Neubewertung der eigenen Hand nach dem Flop! Eine Karte, die pre-flop noch prima aussah, kann nach dem Flop wertlos sein.

Beispiel: Ihr habt Jh Js, der Flop ist Ad Ks 4d und es sind noch drei weitere Gegner in der Hand dabei. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer Eurer Gegner nun ein höheres Paar hat, ist sehr hoch, da Kartenkombinationen mit Assen und Königen naturgemäß oft gespielt werden. In dem Fall hilft Euch nur ein weiterer Bube, d.h. Ihr habt nur 2 Outs. In einem solchen Fall muß man JJ folden, auch wenn es sehr schwer fällt.

Nach dem Flop gibt es grundsätzlich drei Situationen im Poker:

Man hat eine Made Hand (“gemachte” Hand”) – d.h. eine Hand die zumindest im Moment wahrscheinlich vorne liegt. Meist ist diese Hand noch verbesserungsfähig, aber hier spielt die Zahl der Outs keine Rolle – wir liegen ja bereits vorne.

Wichtig ist aber zu beachten wie viele Turncards oder Rivercards ein Out für meine Gegner darstellen könnten. Man spricht auch von möglichen „Re-Draws“.

Beispiel: Ihr habt in late position Kh Qs, der Flop kommt mit Kd Td 6h. Ihr liegt mit Kings (bei einem Paar Königen spricht man kurz von Kings (plural) ) wahrscheinlich vorne. Jedes As aber ist eine Karte, die einem Eurer Gegner ein höheres Paar bescheren könnte. Bei jedem Buben oder jeder Dame besteht die Möglichkeit, dass eine Straight gegen Euch unterwegs ist, eine dritte Karokarte (diamonds) gibt einem Eurer Gegner einen Flush.

Mit einer made hand sollte man aggressiv betten bzw. raisen, um einerseits den Pot zu füllen und die zur Zeit schwächeren Hände zum Aufgeben zu zwingen, damit sie sich nicht weiter entwickeln können.

Man hat einen Draw d.h. – eine Hand, die sich noch zur besten Karte entwickeln kann. Beispiel: Ihr haltet Kh Jh, der Flop kommt 9h 5h 3c. Hier habt Ihr zum einen zwei Overcards, aus denen ein Top Pair werden kann, vor allem aber machen 9 Herzkarten aus Eurer Hand einen Flush.

Die Stärke eines Draw hängt einmal von der Anzahl der Outs ab und zum anderen mit der Wahrscheinlichkeit, dass man tatsächlich die stärkste Karte hat, wenn man trifft. Je nach Stärke des Draws und nach Potgröße callt, bettet oder raist man (siehe auch die Faustregel im Kapitel Made Hands, Outs und Odds).

Eine Rolle spielt hier aber auch die Frage, ob meine Gegner möglicherweise folden oder nicht, denn wenn eine gute Chance besteht dass alle folden, ist eine Bet natürlich umso mehr berechtigt.

Man hat gar nichts d.h. – kein Pocket Pair (Paar in der eigenen Hand), nichts getroffen und keine Entwicklungsmöglichkeit zur stärksten Hand mit der nächsten Karte. Das ist ein klarer Fold!