SNG Sit and Go Turnier Strategie
SNG oder Sit and Go nennt man Turniere, die nicht zu festgelegten Zeiten beginnen, sondern sobald eine bestimmte Zahl an Spielern sich für das Turnier angemeldet haben. Meist sind dies Turniere mit entweder 6 oder 10 Spielern, es gibt aber auch sogenannte Multi-Table SNGs. Wegen der relativ langen Wartezeiten kommen diese aber nur recht selten zu Stande.
Bei 6er Tischen ist die Auszahlung in der Regel auf die ersten zwei Spieler beschränkt (Sieger 2/3 des Gesamtbuyin, 2. bekommt 1/3).
Bei 10er Tischen werden meist die drei Erstplatzierten ausbezahlt (50/30/20 Prozent).
Es gibt aber auch andere Varianten wie Winner Takes All, oder Double Up (die Hälfte der Spieler bekommt das Doppelte des Einsatzes ausbezahlt).
Welches sind die besten Rooms für SNG Sit and Go Turniere?
Von der Häufigkeit der SNG’s wäre hier unbedingt 888 Poker (Bonus Code COACH) zu empfehlen.
888 Poker bietet als Besonderheit die Jackpot SNGs an – gewinnt man 6 hintereinander, so wird ein Jackpot von bis zu 50.000$ fällig. Das ist natürlich nicht ganz einfach, aber auch für 6 erste oder zweite Plätze hintereinander gibt es immer noch einen kleineren Jackpot. Nachteil sind hier aber die höheren Turniergebühren und die Preisgeldstruktur von 50/30/20% für die ersten drei Plätze an einem 6er Tisch. Interessant sind auch die double or nothing Sit’n Gos, bei denen die Hälfte der Spieler ausgezahlt wird
Sit and Gos sind natürlich vor allem deswegen attraktiv, weil man weitaus öfter ins Geld kommt und häufiger Heads-Up spielt als bei größeren Turnieren. Um mit SNGs auch Geld zu verdienen sollte man als Faustregel etwa bei 50 Prozent der gespielten Turniere ins Geld kommen. Der eigentliche Profit wird dann bei den Sit and Gos gemacht , die man als Erster oder Zweiter abschließt. Grundsätzlich gelten auch beim Sit and Go die grundsätzlichen Prinzipien aus der NL-Turnier Strategie.
Unser erstes Ziel bei SNGs muß es sein, “in the money” zu kommen. Meist sind SNG – Spieler eher ungeduldige Spieler, die dazu neigen recht früh hohe Risiken einzugehen. Oft sieht man Spieler, die bereits bei kleinen Blinds mit All-In Raises Pötte zu kaufen versuchen bzw. die Gegner zum Folden zu bringen.
Daher sollte man sich in der Anfangsphase des SNG aus knappen Entscheidungen und sogenannten Coin-Flips (50/50 Chance gegen die gegnerische Hand wie bei low pair gegen zwei Overcards) heraushalten. Die Kontrolle der Potgröße ist hier sehr wichtig, da Hands hier schnell eskalieren und man plötzlich mit einer mittelmäßigen Hand in einer Situation ist, bei der man so viele Chips im Pott hat dass man kaum noch folden kann.
Entscheidend für unsere Strategie sind aber folgende Überlegungen:
1. Selbst wenn man keine Hände spielt, findet man sich oft genug unter den letzten drei oder gar zwei – einfach weil sich die Gegner gegenseitig abschießen. Da gleichzeitig die Anzahl der verfügbaren Chips begrenzt ist, kann auch keiner der Gegner so weit in Führung liegen, dass man völlig chancenlos ist.
Beispiel: 10er Tisch mit normaler Blindstruktur, Start mit je 1500 Chips, d.h. Gesamtchipcount von 15000.
Wir folden konsequent 90% der ersten 30 Hands, bei den gespielten Hands halten sich Gewinn und Verlust etwa die Waage. Dann hätten wir trotz Verlust der Blinds immer noch genug Chips um mitzuspielen. Oft genug hat man nach 50 Hands schon nur noch 2 oder 3 Gegner.
Bei zwei Gegnern hätten diese dann insgesamt die 15000 Start-Chips minus unsere eigenen. Angenommen wir hätten noch 1200 Chips, dann hätten unsere beiden Gegner zusammen 13800, im Schnitt also 6800. Am 10er Tisch sind wir aber jetzt auch schon im Geld angekommen und haben unseren Einsatz verdoppelt!
Bei drei Gegnern hätten diese insgesamt ebenfalls 13800, geteilt durch 3 ergibt also ca 4600 Chips pro Gegner gegen unsere 1200, was immer noch machbar ist – schließlich besteht nicht zuletzt die Möglichkeit, dass ein weiterer Gegner ausscheidet, womit wir wieder im Geld wären. Ihr seht also, Geduld zahlt sich absolut aus. Rechnet man jetzt noch hinzu, dass man bei einer Foldquote von 90% ja nur die absoluten Top Hands spielt (und damit meist auch gewinnt), dann steht man noch besser da.
In jedem Fall hat man selbst mit 1000-1500 Chips gegen einen Spieler mit deutlich mehr Chips immer noch eine Chance. Dies gilt schon deswegen, weil man nun wegen der hohen Blinds und der hohen Risikobereitschaft sehr viel öfter zu einem Verdoppeln des eigenen Stacks kommen kann.
2. Wenn man in der Anfangsphase derart tight gespielt hat und die Gegner nur unsere allerbesten Hands zu sehen bekommen habe, dann wird man in der entscheidenden Mittelphase des Sit and Go entsprechenden Respekt bei den Gegnern genießen. Das hat den Vorteil, daß ich mit Raises dann mehr Erfolg habe, wenn es sich lohnt, nämlich wenn ein Stehlen der Blinds alleine schon sehr profitabel ist. Ganz im Gegensatz zur Anfangsphase, wo der Versuch 30 Chips in Blinds oder einen Pott von 100 Chips zu stehlen, leicht sehr teuer werden kann.
Ausserdem sind zu diesem Zeitpunkt die loosen Gegner meist bereits eliminiert, und man hat bereits genug Infos über seine Gegner und Ihre Spielweise. Überhaupt ist das Beobachten der Gegner entscheidend im SNG – schließlich spielt man hier bis zum Schluss gegen die selben Spieler. Beobachtung, eigenes Table Image und die Beachtung der Spielsituation sind hier die Basis des Erfolgs.
3. In der Endphase ist grundsätzlich Aggressivität gefragt, allerdings unter Berücksichtigung des bzw. der Gegner. Haben diese im Laufe des SNG selten Ihre Hands aggressiv gegen Raises und Blind-Steals verteidigt, sollte man aggressiv spielen, da die Gegner möglicherweise zu lange auf sehr gute Karten warten und dabei aber einen Teil Ihres Stacks aufgeben werden.
Gegen sehr aggressive Gegner macht es eventuell Sinn, mit sehr starken Hands Check-Raise oder gar Limp-Raise zu spielen, um möglichst viele oder alle Chips des Gegners in den Pot zu bekommen.
Hinzu kommt noch die Berücksichtigung der Chipstacks.
Beispiel: 3 Spieler sind am 6er Tisch verblieben – jetzt lauert jeder darauf, dass ein weiterer Spieler ausscheidet. Dies kann man ausnutzen, denn in vielen Situationen wird der erste nach mir agierende Spieler schon deshalb folden, weil er hofft, dass der andere callt und dann ausscheidet.
Selbst ein Chipleader ist jetzt angreifbar, wenn seine Position es ihm erlaubt, darauf zu warten, dass einer der anderen beiden von den Blinds aufgefressen wird. In dieser Situation sollte man mit jeder brauchbaren Karte Aggression zeigen, wenn man als erster agieren kann. Initiative ist hier ein großer Vorteil.
In jedem Fall muss man sich vor jeder Aktion folgendes überlegen:
- Was will ich erreichen?
- Was ist das Ziel meiner Gegner?
- Wie erreiche ich mein Ziel am Besten?
- Was werde ich tun, wenn der Gegner anders reagiert als ich erwartet habe?
SNG Bankroll-Aufbau
Wegen der geringeren Varianz eignen sich SNG-Turniere besonders für den schnellen Aufbau einer Bankroll. Die Varianz ist die Streuung der eigenen Ergebnisse. Die ist natürlich um so geringer, je kleiner die Turnierfelder sind.
Für 10er SNGs empfehlen wir eine Bankroll von mindestens dem Zwanzigfachen des Buy-In, für 6er SNGs das 15fache. Das bedeutet, dass man mit 100$ Startkapital 10-Spieler SNGs in der Größenordnung von 5$ Buy-In spielen kann. Selbstverständlich gilt diese Rechnung für den Fall, dass man tatsächlich auch mit einer gewissen Regelmäßigkeit gewinnt – wer ständig verliert, dem nutzt die dickste Bankroll auf Dauer nichts.
So, und nun viel Spaß bei den Sit and Gos der von uns empfohlenen Rooms!